Malagas Unternehmerinnen am Herd

Eine Frau gehört an den Herd, und der Mann verdient das Geld – das zumindest wollen uns überkommene Machosprüche weismachen. Ein neues Projekt der TUI Care Foundation zur Stärkung der Einflussnahme und Partizipation sozial benachteiligter Frauen stellt dies nun auf den Kopf – hier wird Kochen zum Schlüssel für innovative Angebote, das reiche Kulturerbe der Stadt zu erleben und zugleich neue Perspektiven für diese Frauen in Málaga zu erschließen.

Jahr für Jahr steigt die Zahl der Touristen, die Málaga besuchen – allein im Oktober 2017 waren es zwei Millionen. Sie interessieren sich zunehmend dafür, lokale kulinarische Spezialitäten kennenzulernen und zu verkosten. Wie jede andere spanische Region hat auch Andalusien eine eigene traditionelle Küche, durch die Gäste die Geschichte und das Erbe Andalusiens entdecken können - von Gazpachuelo, einer Suppe, die einst ein günstiges Mittagessen für arme Fischer war, mittlerweile jedoch zu einer Delikatesse für Gourmets geworden ist, bis zu arabisch inspirierten Desserts, die siebenhundert Jahre islamischer Herrschaft bezeugen.

Die wirtschaftlichen Vorteile des Tourismus und der Wachstums sind jedoch bislang kaum bei den ärmsten Bewohnern der Stadt angekommen, vor allem bei den Bewohnern der Stadtteile Trinidad und El Perchel. Die hier verbreiteten traditionell von der Arbeiterklasse bewohnten Wohnblocks – der Name El Perchel stammt von den Stangen, die die Fischer nutzten, um Fische zu trocknen – zeichnen sich durch ein geringes Bildungs- und Beschäftigungsniveau aus. Hier gelten 60 Prozent der Haushalte als einkommensschwach, und 2011 hatte die Hälfte der Bewohner keinen Schulabschluss. Die Stadtteile sind sozial vom Rest der Stadt segregiert. In vielen Familien herrscht zudem nach wie vor eine Machokultur, und 2014 lag die Fertilitätsrate mit vier Kindern pro Familie doppelt so hoch wie der nationale Durchschnitt.

Dennoch sind die Frauen dieser beiden Stadtteile nun aktiv geworden und haben den Wunsch geäußert, ihren eigenen Lebensunterhalt und die Erwerbsquellen ihrer Stadtviertel durch touristische Angebote zu verbessern. Da Fischfang ein wichtiger Teil der Geschichte vieler lokaler Familien ist und Fisch und Meeresfrüchte die Grundlage zahlreicher traditioneller Rezepte bilden, schien die Kulinarik ein naheliegender Ausgangspunkt zu sein. So entstand die Initiative „Flavours of Malaga“.

Im Rahmen des Projekts werden bis zu 70 Frauen gastronomische Angebote für Touristen entwickeln und durchführen, darunter Kochkurse, Marktbesuche und Führungen. Sie werden auch mit Geschäften kooperieren, die lokale Produkte wie Wein, Oliven und Andalusiens berühmten luftgetrockneten Schinken verkaufen. Viele der Angebote finden in den Corralones statt – traditionellen Wohnblocks, die einen Innenhof umschließen – in denen die Frauen mit ihren Familien leben.

Das Projekt wird von Bildungsorganisationen, Geschäften, Lebensmittellieferanten, Tourismusunternehmen und der lokalen Regierung unterstützt. Sie werden auch Schulungen für die Frauen anbieten, damit sie ihre kaufmännischen Kenntnisse und Führungskompetenzen weiterentwickeln können. Auch Tourismusstudenten der Saxion University of Applied Sciences beteiligen sich an dem Projekt, um Erfahrungen in dem Bereichen Projektmanagement und nachhaltige Entwicklung zu gewinnen. Trotz der breiten Unterstützung durch viele Parteien bilden die wahren Heldinnen des Projekts weiterhin den Kern der Initiative: die Frauen aus Trinidad und El Perchel.

Das Projekt ist abgeschlossen.

Projektpartner

Die TUI Care Foundation führt das Projekt in Partnerschaft mit der Dutch Saxion University of Applied Sciences, dem Amt für Tourismus und Soziales der Stadtverwaltung von Málaga sowie dem Club Gastronómico Kilómetro Cero, einer Organisation zur Förderung der lokalen und traditionellen Küche Málagas, durch. Ein besonderes Anliegen des Clubs ist die Integration sozial ausgegrenzter Gruppen von Menschen und die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit durch Kochen. Der Name des Clubs bedeutet „Wo die Straße beginnt“.

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