In Peru gibt es über 80.000 Kunsthandwerker*innen, davon 13.600 aus den ländlichen Gemeinden in Cusco, die meisten von ihnen sind Frauen.

Durch die Pandemie wurde in Peru deutlich, wie anfällig der informelle Beschäftigungssektor ist. Viele Künstler*innen haben keine finanziellen Rücklagen. Durch eine unzureichende soziale Sicherung hat sich die Situation dramatisch verschlechtert. Kunsthandwerker*innen fehlt es zusätzlich oft an Bildungsangeboten, die ihnen dabei helfen, ihre Produkte erfolgreicher zu verkaufen. Dadurch können sie weniger von der touristischen Wertschöpfungskette profitieren. Dies führt zu einer vermehrten wirtschaftlichen Abhängigkeit der Frauen.

Das Projekt hat das Ziel, Kunsthandwerker*innen aus dem Patacancha-Becken, die ihren Einkommensquellen verloren haben, zu unterstützen, indem sie Zugang zu Schulungen erhalten, um ihre Fähigkeiten zu verbessern und ihr Netzwerk zu stärken. Die "Cooperativa Artesanal Originarios Ollantaytambo" ist eine Gemeinschaft von Kunsthandwerkerinnen im Heiligen Tal von Peru. Sie besteht aus über 90 Weberinnen aus den fünf indigenen ländlichen Gemeinden im Patacancha-Becken im Bezirk Ollantaytambo, der einzigen noch bewohnten Inkastadt.

TUI Colourful Cultures Peru schult 135 Kunsthandwerker*innen in technischen Fertigkeiten sowie in den Fähigkeiten, die benötigt werden, um über E-Commerce-Plattformen mit Anderen in Kontakt zu treten und Waren zu verkaufen. Außerdem werden die Kunsthandwerker*innen mit sechs verschiedenen kulturellen Veranstaltungen, lokalen Messen und Ausstellungen in Verbindung gebracht, um ein Portfolio von Käufer*innen für sie zu schaffen. Insgesamt wird eine Kooperative und drei lokale Vereinigungen unterstützt, die auch Hilfe bei der Entwicklung eines Geschäftsplans, der Beschaffung von Startkapital und dem Erreichen der Gewinnschwelle für ihre Unternehmen erhalten.

Das Projekt ist eine einmalige Gelegenheit, den Kunsthandwerker*innen dieser einzigartigen Inkastadt das nötige Rüstzeug zu geben, um ihre eigene Kooperative zu leiten und aufrechtzuerhalten, indem sie einzigartige Produkte herstellen, die ihre Identität stärken und zur Diversifizierung des Familieneinkommens und ihrer wirtschaftlichen Autonomie beitragen.  Im Rahmen des Projekts wird auch die digitale Technologie verbessert, um den lokalen Unternehmer*innen besser zu helfen. Durch die Zusammenarbeit von öffentlichem und privatem Sektor sowie die Einbindung von Freiwilligen werden digitale Technologien entwickelt, um den Verkauf und die Förderung von Kunsthandwerksprodukten im Freundes- und Familienkreis zu unterstützen. Dabei sollen sowohl die Gemeinschaft als auch die Kunsthandwerker*innen profitieren. 

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